Wenn einer eine Reise tut
dann hat er einiges zu tun. Man sollte:
* sich über das Zielgebiet informieren, also Gepflogenheiten, Sprache, Sitten, Gebräuche, Besonderheiten, Gefahren, etc.
* die Reiseroute festlegen, also Transportmittel, Wegstrecke, mögliche Unwegsamkeiten und Hindernisse kennenlernen – und natürlich evtl. notwendige Umleitungen mit einplanen
* Sehenswürdigkeiten auf der Wegstrecke und im Zielgebiet auswählen und sich über sie informieren – denn, wie jeder weiß, sieht man immer nur, was man auch kennt.
* die Koffer und den Reiserucksack packen, damit man unterwegs auch alles hat, was man so braucht.
Selbst ist der Mensch
All dies ist allgemein bekannt. Wie die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7c und 7d gelernt haben, gilt dies auch und in besonderem Maße für Zeitreisen. Denn im Rahmen der Projektwoche „Mittelalter“ wurden sie von ihren KlassenlehrerInnen zu motiviert (und teilweise auch genötigt), die notwendigen Vorbereitungen für eine Reise ins Mittelalter weitgehend selbst treffen und die Zeitreise letztlich auch größtenteils selbständig durchzuführen. Dass dabei auch Fehler gemacht wurden, liegt auf der Hand und war letztlich auch erwünscht. Vermeintliche Fehler wurden einfach als „Erfahrungen“ umdefiniert und bildeten so neben dem Erwerb von Kenntnissen über das Mittelalter den vielleicht sogar vielleicht noch bedeutsameren Kern de Lernerfahrung „Projektwoche“ — Kompetenzen für das weitere Leben. Wer weiß, was es bedeutet, ein umfangreiches Projekt von A bis Z durchzuführen, wer erfahren hat, dass vermeintlich Unmögliches im Team auf einmal doch umsetzbar wird, und wer erlebt hat, dass am Ende des Projektzeitraums die Zeit knapp werden kann und wie sehr man sich anstrengen muss, um das selbst gesetzte Ziel am Ende doch noch zu erreichen, der weiß, wovon er spricht und kann diese Erfahrungen mitnehmen und im nächsten schulischen, privaten und später beruflichen Projekt umsetzen.
Wissen
Natürlich kommt auch das Wissen nicht zu kurz. So haben die Arbeitsgruppen „Stadt im Mittelalter“ gelernt, dass eine Stadt weit mehr ist, als nur eine Ansammlung von Häusern, sondern dass jede mittelalterliche Stadt eine Reihe von bestimmten Merkmalen hatte, vorbestimmten Bauten bis hin zu klar umrissenen Regeln, Gesetzen und Rechten.
Die Arbeitsgruppe „Ritterburg“ musste sich von ihrer Vorstellung einer Burg als reine Verteidigungsanlage verabschieden und durfte erfahren, dass sie auch viele Wirtschaftsbetriebe wie Schmiede, Küche, Stallungen, etc. umfasste und darüber hinaus auch die Keimzelle so mancher Stadtgründung war.
Die Arbeitsgruppe „Waffen und Krieg“ hatte sich ursprünglich die Herstellung von Schwertern und Schilden aus Holz vorgenommen, unterwegs aber auch manches über das ritterliche Leben jenseits des Schlachtfeldes gelernt.
Präsentation
Zu jedem Projekt gehört auch die Präsentation der Ergebnisse. Die Klassen 7c/d wählten den musealen Ansatz und bereiteten eine Ausstellung im Klassenraum vor, während die die Klassen 7a/b auf dem Hof den mittelalterlichen Markt präsentierten, den sie in der unter Regie und Anleitung ihrer KlassenlehrerInnen vorbereitet hatten. In diesem Jahr wurde die Ergebnisse nicht nur der Schülerschaft der Gesamtschule Weierheide präsentiert. Besucher aus verschiedenen Kindergärten und Grundschulen der Umgebung kamen, um zu sehen und zu staunen.
Die Schulöffentlichkeit bekommt die Arbeitsergebnisse etwas später zu sehen. Am Tag der offenen Tür am 30. November können Eltern, Verwandte und interessierte Gäste sich ein Bild von der Zeitreise ins Mittelalter machen.
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