
Die Weierheide feiert ihre Abiturienten –
„Wir leben im Moment in einer komplizierten, aber auch spannenden Welt. Eure Generation wird maßgeblich bestimmen, wie es mit dieser Welt weitergehen wird… „, so Schulleiterin Sawallich in ihrer Eröffnungsrede. Auch wenn sich diese bedeutsamen Worte auf sehr viel mehr als die Planung der nächsten paar Monate beziehen, so stehen doch tatsächlich in diesem Augenblick 74 Abiturient*innen an einem sehr persönlichen Scheideweg. Hochschulstudium oder Berufsausbildung? Grübeln oder dübeln? Sich an angewandter Sinologie ergötzen oder sich ordentliche Schwielen an den Händen holen beim Stapeln von Kästen im Getränkemarkt um die Ecke? Mit der Allgemeinen Hochschulreife in der Tasche ist ja bekanntlich alles möglich. Unsere Abiturient*innen bewegen sich da, wie auch das Team Sawallich/Rühl bei seiner Festrede richtig vermutet, eher in der
Mitte des Auswahlspektrums. Ohne Studium geht’s eher in Richtung Speditionskaufmann, Physiotherapeutin oder an die Sparkasse. Auf dem Hochschulweg soll es in die Anwaltskanzlei oder Arztpraxis führen. Die ganz Verwegenen haben sich sogar fürs Lehramt entschieden. Schulleiterin Sawallich macht Mut: „Ihr seid jung, ihr seid klug!“ Schülersprecher Tim Vogelsang ergänzt mit Merkel’schem Optimismus: „Wir schaffen das!“.
Beseelt von soviel Zuspruch, Lob und Motivation kommt der Festakt so richtig in Schwung. Es wird gelacht, getanzt, am üppigem Buffet genascht und noch mehr geredet. Füllhörner von Danksagungen und Abschiedsgeschenken ergießen sich über die ebenso verdutzte wie gerührte Lehrerschar. Preise werden verliehen in den unterschiedlichsten Kategorien, ehrenvollen (Lieblingslehrer/Witzbold), weniger ruhmreichen (größter Zuspätkommer/hässlichste Handschrift) und belanglosen (wer fährt das dickste Auto?). Die Beratungslehrer Meier und Raskop geben natürlich auch noch ihren Senf dazu. Gehaltvolle Blödeleien in literarisch
verschwurbelter Umgangssprache, dargeboten teils im Kopfstand auf dem Lehrerpult oder in schwindelnder Höhe von der Hallendecke suspendiert. Das kommt natürlich bei Eltern, Freunden und Verwandten an! Applaus, Gelächter, Zwischenrufe! Die Schüler*innen selbst wundern sich: „Was habt ihr nur? So sind die immer!“
Naja, richtiger (und guter) Unterricht muss wohl auch stattgefunden haben – bei einem Gesamtschnitt von 2,5 und gleich 13(!) Schüler*innen mit der begehrten „1“ vor dem Komma.
Die GeWei gratuliert herzlich zum bestandenen Abitur. Grübelt nicht – macht was draus!
G. Raskop
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