Historicus vs Silurus aristotelis
Jeder Latein- und Geschichtslehrer hat es gewiss schon einmal gehört: Timeo Danaos, et dona ferentes (Ich fürchte die Griechen, auch wenn sie Geschenke machen)! Obwohl die Trojaner bekanntlich eigentlich gar nicht so furchtsam waren, hatte der Priester Laokoon vor dem hohlen Holzpferd ausdrücklich gewarnt.
Geschichtslehrer an der Weierheide sind sicher auch eher furchtlose Gesellen. Müssen sie auch sein. Unter ihnen gilt der Trojahner gemeinhin als der unerschrockenste. Und dennoch: War er zunächst noch von der paramaritimen Idylle hellauf begeistert, so stand ihm schnell die schiere Panik ins Gesicht geschrieben, als er bei der Oberstufen-Chill-Time am Dinslakener Tenderingsee von Kollegen erfuhr, dass dieses so still ruhende Gewässer von einem veritablen Ungeheuer bewohnt sei – dem Aristoteles-Wels! Einem bis zu 2,80m langen, schuppenlos-glitschigen Untier, welches sogar noch am Gaumen diverse Zahnreihen aufweist. Der Trojahner war sich prompt sicher, dass diese Tötungsmaschine ihn unverzüglich in die Tiefe ziehen würde und tat unwiderruflich kund, dass er für kein Geld der Welt auch nur einen Fuß in diesen unheilvollen Pfuhl halten würde. Wer weiß schon so genau, ob der Trojahner der Moderne nicht am Ende recht behalten hätte!? Den antiken Trojanern hätte damals etwas mehr Vorsicht und Demut schließlich auch nicht geschadet.
Wie dem auch sei, unsere rund 150 Oberstüfler zeigten sich unbeeindruckt und erfrischten sich in Scharen im kühlen Nass. Aber was wissen so junge Menschen schon von uralten Gefahren?
G. Raskop
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