![DiaDeLosMuertos](https://www.ge-weierheide.de/wp-content/uploads/DiaDeLosMuertos-420x280_c.jpg)
Zwischen dem 31. Oktober und 2. November wird in vielen Ländern der Welt mit recht unterschiedlichen Feiertagen der Verstorbenen gedacht. Bei uns geschieht dies mit dem besinnlichen Allerheiligen und Allerseelen, mittlerweile mischt sich Halloween in diese Tage.
Im Spanischunterricht des 10. Jahrgangs wurde der für unsere Begriffe recht skurile Feiertag der Mexikaner, der Día de los muertos, der Tag der Toten, thematisiert.
Die Schülerinnen und Schüler staunten nicht schlecht über den von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten fröhlichen Charakter des Festes, schließlich ist der Tod in unseren Augen kein Grund zur Freude.
Die eingeborenen Völker Mexikos jedoch hatten die Vorstellung, dass die Geister der Verstorbenen am Día des los muertos ihre Familien und geliebten Menschen besuchen kommen. Im Rahmen dieser Mythologie stirbt eine Seele nicht, sondern verweilt am jenseitigen Ort des Todes und kehrt jedes Jahr an einem bestimmten Tag auf Besuch ins Diesseits zurück, um dann mit den lebenden Verwandten zu feiern.
Der Tod wurde in diesen Kulturen also nicht als Ende betrachtet, sondern das Leben als Durchgangsstation zwischen verschiedenen Daseinsformen angesehen. Der Besuch der Verstorbenen ist natürlich Grund zu feiern. Und diese Feier ist außergewöhnlich bunt:
Auf den Friedhöfen und in den Wohnungen des Landes werden farbenfrohe Altäre mit Blumen, Girlanden, Kerzen sowie buntem Zuckerwerk geschmückt. Neben dieser Dekoration spielen auch andere Symbole eine große Rolle. Die Regale der Supermärkte und Konditoreien füllen sich mit Totenköpfen aus Marzipan oder Zuckerguss, Skeletten und Särgen aus Schokolade sowie dem pan de muertos, dem Totenbrot, einem Gebäck mit morbidem Knochenlook. Gerade die Totenköpfe scheinen dabei allgegenwärtig zu sein, sind aber weitaus mehr als bloße Dekoration. Auf die kleinen Zuckergussschädel, die an die Lieben verschenkt werden, wird der eigene Namen geschrieben. Für uns eine zunächst befremdliche Geste. Hintergrund ist die Vorstellung, dass auch der Tod der Freundschaft und Liebe nichts anhaben kann, denn sie halten über diesen hinaus. Gleichzeitig nehmen die bunt verzierten Süßigkeiten dem Tod den Schrecken.
Einen mexikanischenTotenaltar aufzubauen hat eine besondere Qualität. Man macht es den Verstorben schön, man erinnert sich ihrer Lieblingsspeisen, persönliche Gegenstände, die darauf Platz finden holen den Menschen zurück ins Haus. Es ist Fröhlichkeit und Besinnlichkeit zugleich.
Unseren kleinen Altar widmen die Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs den Menschen, die auf der Flucht nach Spanien ums Leben kamen.
Wer mag, kann sich einen preisgekrönten Kurzfilm zum Thema anschauen und bekommt einen kleinen Eindruck zum Grundgedanken des Día de los muertos. Hier der Link:
https://vimeo.com/71853142
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