-Unsere Abschlussfahrt nach Barcelona-
Nicht ganz einen Monat sind wir nun wieder in Oberhausen und schon wünschen sich ausnahmslos alle in die Sonne Barcelonas zurück. Verübeln wird uns das wohl niemand – kalten Regen und Klausurenstress gegen 26 Grad und eine der schönsten Städte Europas austauschen, das klingt schon wirklich verlockend.
Aber mal von Anfang an: Am späten Sonntagabend versammelte sich der gesamte 13. Jahrgang auf dem Aldiparkplatz. Mittendrin drei (mehrheitlich) tiefenentspannte Lehrer, umringt von Eltern und einem Berg an Gepäck, der auf Auswanderung anstatt Stufenfahrt tippen ließ. Nach gerade einmal 19 Stunden Fahrt standen wir dann auch schon vor unseren Bungalows. In Rekordtempo wurde sich häuslich eingerichtet, überrascht von der Sauberkeit und Absenz von Spinnen oder ähnlich gefährlichen Tieren trafen wir uns kurz darauf zum ersten Gruppenfoto am Strand. Kaum 2 Minuten vom Wasser befand sich der Campingplatz, was auch in den darauffolgenden Tagen gern und häufig ausgenutzt wurde. Erstes Highlight, zumindest für Herrn Trojahn und Herrn Magera, der Besuch des nahegelegenen Carrefours. Unfassbar, da gab es ja quasi alles was wir brauchten, beinahe wie – ein Edeka.
Nachdem während des Kochens kein einziger Bungalow in Brand geriet, konnten wir den ersten Abend bei leckerem Essen auf den Terrassen unserer Hütten ausklingen lassen.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück mit Blick aufs Meer das erste Mal in die Stadt. Barcelonas Ramblas waren gefüllt mit Menschen und Musik, Straßenzügen mit überlebensgroßen
Puppen und verkleideten Menschen. Dazwischen die berühmten katalonischen Menschentürme und weil es in so einem Gewusel unmöglich war, einen ganzen Jahrgang beisammen zu halten, durften wir kurz darauf auch in Kleingruppen durch die Straßen ziehen. GoogleMaps sei Dank fanden sich ein paar Stunden später (fast) alle am vereinbarten Treffpunkt ein. Das Macba, das Museum für moderne Kunst, bot so moderne Kunst, dass ein Schüler mit Einhornmaske auf dem Kopf gleich selbst für ein Ausstellungstück gehalten und von einer Reihe begeisterter Kunstliebhaber fotografiert wurde. Selbstverständlich verwies niemand darauf, dass er nicht zum Inventar, sondern zu uns gehörte. Weshalb auch. Das mit Musik unterlegte Feuerwerk am Abend mussten wir leider von einer eher ungünstigen Position aus beobachten, dafür wurden die Fotos an der Columbus Statue umso besser.
Mittwoch stand der Besuch des Dali Museums auf dem Plan, also ging es mit dem Bus nach Figueres. Ich muss nicht lügen, wenn ich sage, dass selbst die Leute, die tendenziell eher weniger zu Kunstfanatikern zählen, wirklich beeindruckt waren. Die Vielfalt der Kunstwerke und besonders deren Inszenierung, das Gefühl nicht nur ein paar Bilder an der Wand hängen zu sehen, sondern von der Kreativität Dalis verschluckt zu werden, war einmalig. Bevor es wieder zum Campingplatz zurück ging, konnten wir die verbleibende Zeit nutzen, um Figueres ein wenig zu erkunden und zu bummeln.
Donnerstag war es so weit: Unsere Führung durch die Sagrada Familia. Von außen schon unheimlich imposant und durch die verschiedenen Künstler, die über die Zeit mitwirkten, unvergleichlich in ihrer Fülle an Kontrasten, ließ das Innere einen Jeden sprachlos zurück. Die riesigen, bunten Fenster ließen die Sonnenstrahlen in allen Farben des Regenbogens durch die Kirche tanzen, die so riesig ist, dass man sich verlaufen könnte. Eine Deckenhöhe von bis zu 70m ließ beim Blick nach oben beinahe Schwindel aufkommen. „Gott, ist das schön. Ich will denen mein ganzes Geld geben, alles, alles sollen die nehmen.“ Nicht dass es so ausgesehen hätte, als bestünde ein Mangel an Menschen, die für die Fertigstellung der Kirche spenden, aber diese Reaktion, vom wem sie stammt, sollte nicht allzu schwer zu erraten sein, fasst den kollektiven Eindruck gut zusammen. Wir verbrachten auch den restlichen Tag noch in der Stadt, die Fußballer unserer Stufe machten sich auf den Weg zum Stadion des FC Barcelona und kehrten am Abend beseelt lächelnd zurück um in der Abenddämmerung wieder zum Campingplatz zurück zu tuckern.
Für den letzten Tag teilten wir uns dann auf: Die eine Gruppe fuhr zu einer pittoresken Bucht, um postkartenwürdige Fotos zu schießen und das gute Wetter für einen Strandtag zu nutzen, die andere fuhr noch einmal nach Barcelona.
Obwohl die Stadt an der Costa Brava vermutlich eine der touristischsten Städte der Welt ist, fand ich mich an diesem Tag in zahlreichen kleinen Gassen wieder, die zumindest den Eindruck eines ursprünglichen Charmes vermittelten und genoss mit meinen Freunden die letzten Stunden in Barcelona. Später schoben wir dann die Tische von unseren Terrassen vor die Bungalows und aßen gemeinsam an unserer improvisierten Tafel. Der Abend war noch lang, bei stillem Wasser und alkoholfreiem Bier wurde am Strand ein letztes Mal in die Sterne geguckt und wach geblieben bis die Sonne sie schon fast wieder vom Himmelszelt vertrieb.
Samstag hieß es nach dem Frühstück aufräumen, so gut es ging, die Koffer wurden gepackt und pünktlich um 11 waren wir abreisebereit. Nach nur 20 Stunden Fahrt und einem nächtlichen Überfall auf einen französischen McDonald’s kamen wir wieder Zuhause an.
Schön war’s.
Julia Klein-Allermann, Jg. 13
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.