Stufenfahrt nach Krakau
„Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ Auch wenn der olle Matthias Claudius diese Zeilen vor mehr als zweihundert Jahren niederschrieb, so haben sie doch sicher auch heute noch Gültigkeit. Natürlich war das Reisen damals viel beschwerlicher. Der Abiturjahrgang 2019 dagegen gelangte bereits nach knapp 16-stündiger Busfahrt ans Ziel und trug vielleicht höchstens eine femorale Thrombose oder zwei/drei Bandscheibenquetschungen davon. Ebenso musste sich der Abenteurer von damals darauf einstellen, sich am Zielort nicht verständigen zu können, während das gepflegte Denglisch unserer Oberprimaner dem Polnischen schon sehr nahe kam. Überhaupt hielt sich der befürchtete kulturelle Schock eher in Grenzen, konnte man doch auch in Krakau bei McDonaldski und im Hard Rock Cafinski speisen und fiel auch in Jogginghose und Tank-Top nicht weiter auf. Demzufolge war die Stimmung beim 82-köpfigen Expeditionsteam von der Weierheide durchgehend großartig und man konnte entspannt daran gehen, seinen Horizont zu erweitern. Tuchhalle und Katakomben, Marien-Basilika und jüdisches Viertel, Schindler’s Fabrik und Wawel-Schloss erwiesen sich als genauso spannend wie die Myriaden von Cafés, Kneipen,Clubs und Bistros. Und über allem lachte meist eine goldene Oktobersonne. Nur am Mittwoch nicht. Aber da stand ja auch der Besuch in Auschwitz/Birkenau an. Sicher keine Vergnügungsfahrt! Für’s Leben gelernt haben unsere Schüler aber auch dort etwas und werden noch lange davon erzählen können. Wie gesagt: „Wenn einer eine Reise tut…“
G. Raskop
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