Mathe? Kein Problem… wenn nur nicht die vielen Zahlen wären
Die PISA-Studie hat ergeben, dass rund 20 Prozent der Jugendlichen auch am Ende ihrer Regelschulzeit nur auf Grundschulniveau rechnen können. Schon am Ende der Grundschulzeit zeigen sich bei einigen Schülerinnen und Schülern elementare Defizite im Umgang mit den Grundrechenarten, sie befinden sich auf dem Niveau des frühen dritten Schuljahres (TIMSS Studie von 2011). Ein regelgerechtes Lernen im 5. Schuljahr kann nur lückenhaft erfolgen.
Um diesen Schülerinnen und Schülern frühzeitig zu helfen, hat ein Team am Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts (IEEM) ein Diagnose- und Förderkonzept entwickelt, das sich durch speziell auf diese Zielgruppe zugeschnittenes Material sowie die Arbeit in Kleingruppen auszeichnet.
Seit Beginn des Schuljahres 2014/2015 wird das Konzept von „Mathe sicher können“ an knapp 60 ausgewählten Schulen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein sowie Berlin und Brandenburg für drei Jahre erprobt und professionell begleitet. Die Gesamtschule Weierheide arbeitet nun in einem Netzwerk mit weiteren Schulen zusammen.
Die Förderung findet an unserer Schule im Förderband des 5. und 6. Jahrgangs mit jeweils zwei Unterrichtsstunden und zwei Lehrkräften pro Woche statt. Die Schüler und Schülerinnen arbeiten hier in Kleingruppen.
Dabei wird auf das Material des Projektes zurückgegriffen. In verschiedenen Bausteinen erlernen, wiederholen, erweitern und festigen die Schülerinnen und Schüler mathematische Basisfertigkeiten. Darüber hinaus haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit verschiedene Hilfsmaterialien (z.B. den Zahlenstrahl, Plättchen, Rechenstäbe) zur Berechnung bzw. Darstellung von Aufgaben zu nutzen. Dadurch wird den Schülern eine individuelle Hilfestellung ermöglicht, die zusätzlich verschiedene Lerntypen (haptisch und visuell) anspricht.
Zu Anfang dieses Schuljahres wurde zudem eine umfangreiche Diagnose im 5. Jahrgang durchgeführt, die die Grundlage der ersten Evaluation am Ende des Schuljahres bildet.
Begleitet werden unsere Lehrkräfte dabei durch die Netzwerkbegleiterin vom Kompetenzteam Mülheim/Oberhausen. Bei regelmäßigen Besuchen an unserer Schule berät sie unser Kollegium u.a. bei folgenden Punkten:
- Organisation der Förderstunden
- Diagnose und Dokumentation der Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler
- Fachliche Nachfragen
Die Netzwerkbegleiterin selbst wird regelmäßig durch das Team der TU Dortmund fortgebildet. Darüber hinaus findet einmal jährlich eine „Mathe sicher können“-Tagung an der TU Dortmund statt, zu der alle teilnehmenden Schulen aus NRW eingeladen sind. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf:
http://mathe-sicher-koennen.dzlm.de
Bei Fragen stehen Ihnen natürlich ebenfalls jederzeit die Fachlehrer und Fachlehrerinnen des 5. und 6. Jahrgangs zur Verfügung.
(A. Bauer und A. Sukowski)
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