Ausnahmsweise hören unsere Zwölfer das mal nicht von Lehrern oder Eltern, sondern von Filippo Ferrarello. Der 28jährige Maschinenbaustudent ist an seine ehemalige Schule zurückgekommen, weil er den OberstufenschülerInnen etwas einschärfen will: „Macht es nicht so, wie ich es gemacht habe!“ Warum nicht?, fragt man sich da. Fachabitur nach Jahrgang 12, Ausbildung, Meisterschule, jetzt Studium – das klingt doch alles ganz wunderbar.
Ja, sagt Ferrarello, der mit Recht auch ein bisschen stolz ist auf seinen Weg. „Aber trotzdem ist mir mittlerweile klar, dass ich es viel leichter gehabt hätte, wenn ich das eine Jahr noch drangehängt und mein Abitur gemacht hätte. Und wenn ich gerade die Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathe in der Schule ernster genommen hätte. Denn so musste ich mir später vieles hart erarbeiten. Das hätte ich mir sparen können.“
Und da ist es ihm ein Anliegen, seinen Nachfolgern an der GeWei von seinen Erfahrungen zu berichten. Ausbildung oder Studium? Zu Hause bleiben oder einen weiter entfernten Studienort aussuchen? Sofort studieren oder später über Wartesemester das Wunsch-Studienfach bekommen? Es bleibt keine Frage offen. Und das ist Ferrarello wichtig. „Die meisten meiner Kommilitonen sind viel jünger als ich – aber deshalb auch unerfahrener. Wenn man da fragt, warum sie sich für einen bestimmten Studiengang entschieden haben, kommt oft die Antwort ‚Weil ich gut in Mathe war‘ oder ‚Weil mein Vater das auch studiert hat‘. Und dann wissen die StudentInnen gar nicht, was wirklich auf sie zukommt.“
Dabei gibt es doch für jeden Studiengang Modulhandbücher. Da steht genau drin, wie der Studiengang aufgebaut ist, welche Leistungen man erbringen muss … „Ich habe mir das Modulhandbuch für Maschinenbau genau angeguckt und mit verschiedenen Textmarkern gearbeitet: Das kann ich gut, das werde ich schaffen, wenn ich mich anstrenge, und hier werde ich meine Probleme haben. Und danach war mir klar, das Studium liegt mir insgesamt.“ So kann man doch mit einem viel besseren Gefühl ins Studentenleben starten.
Da staunen nicht nur die SchülerInnen, sondern auch das Lehrpersonal. So was gab es zu ihrer Studienzeit noch nicht. Gut, dass es das jetzt gibt, und ganz herzlichen Dank an Filippo Ferrarello! Mach dich schon mal darauf gefasst, dass du jetzt jedes Jahr kommen musst :-).
Ute Rühl
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