Im Rahmen eines Projekttages zum Thema Nachhaltigkeit besuchte eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern des 12. Jahrgangs das Fraunhofer-Institut UMSICHT in Oberhausen. Da Bildung für Nachhaltigkeit auch einer der Schwerpunkte unseres Schulkonzeptes ist, erwarteten wir Wegweiser zu einer ökologisch verträglichen Lebensweise zu erhalten.
Dr. Joachim Danzig lieferte umfassende Einblicke in die anwendungsorientierte Forschung am Fraunhofer-Institut. Zusammen mit Frau Emily Kirchhoff, deren Arbeitsschwerpunkt Recruiting und Personalmarketing ist, lieferten die Referenten folglich neben Einblicken in die aktuelle Forschung auch Anregungen für eine Berufslaufbahn im Umfeld der Fraunhofer-Gesellschaft.
An dieser Stelle seien nur einige der vielen Beispiele genannt, die aufzeigen, dass praxisorientierte Forschung einen direkten Einfluss auf unser gesellschaftliches Leben hat.
Zunächst sei die soeben umgesetzte neue Methode erwähnt, gebrauchtes Frittierfett als Kraftstoff für Dieselmotoren zu nutzen und damit wieder in den Rohstoffkreislauf einzubringen.
Von hoher Bedeutung ist auch die Erforschung des Bioabbaus von Polymeren und Kunststoffen. So können aus „Kunststoffbestecken“ zirkuläre Materialien werden.
Dass die Verfügbarkeit von Wasser weltweit immer stärker in den Fokus rückt, ist bekannt. Die Rückgewinnung von Wert- und Nährstoffen aus Abwasser hingegen ist ein weiteres spannendes Arbeitsfeld des Fraunhofer-Instituts.
Auch die Entwicklung nachhaltiger Verfahren zur Gerbung von Leder spart Kosten und reduziert vor allem den Anfall chromverschmutzten Abwassers.
Die Vielfältigkeit des Forschungsinstituts zeigt sich auch bei der Entwicklung neuer LED-Beleuchtungssysteme, die bei Nachtarbeit einen förderlichen Einfluss auf den Melatoninspiegel (Schlafhormon) haben und somit positive Auswirkungen auf die Gesundheit zeigen.
Abschließend sei der ALTMARKT-Garten Oberhausen erwähnt, wo durch neue Anbautechnik kreislaufbasierte Pflanzenproduktion am Ort des Bedarfs erfolgt. Agrarproduktion auf den Dächern in Ballungszentren bietet ressourcenschonende und flächeneffiziente Optionen.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Projekte sich zu Recht auch im Motto des Institutes wiederfinden: Mit UMSICHT handeln!
Die Schülerinnen und Schüler nahmen aus dem Besuch ein breites Spektrum von Ideen für einen nachhaltigeren persönlichen Alltag ebenso mit wie Anregungen für die Gestaltung des beruflichen Werdeganges.
A. Brendicke