Stand: 30.08.2020, 12 Uhr
Liebe Eltern, liebe Erziehungsberechtigte,
auch Sie haben sicher aus den Medien erfahren, dass ab Dienstag keine Verpflichtung mehr besteht, die Maske im Unterricht zu tragen. Bis heute habe ich dazu jedoch noch keine differenzierte Vorschrift des Ministeriums erhalten. Ich nehme in der kompletten Lehrerschaft, bei den Oberstufenschüler*innen und bei vielen Schüler*innen der übrigen Jahrgänge hinsichtlich dieser Entscheidung ein großes Unverständnis wahr. Ich selbst wundere mich darüber, dass die Entscheidung des Landes NRW eine Entspannung der Situation suggeriert, vor der unsere Bundeskanzlerin noch am gleichen Tag warnt.
Da die Verordnung noch nicht vorliegt, kann ich momentan nicht einschätzen, welche Entscheidungsspielräume sie mir lässt. Meine generelle Möglichkeit, mein „Hausrecht“ zu nutzen kann hier durchaus an Grenzen stoßen. Ich hoffe jedoch, dass ich die Möglichkeit haben werde, die Maskenpflicht im Unterricht aufrecht erhalten zu können.
Über unser Schulkonzept fühlen wir uns an der Weierheide dem Schwerpunkt „Demokratie leben“ verpflichtet. Die Verantwortung, die von diesem Schwerpunkt ausgeht, gilt nicht nur in guten Zeiten. Gerade in Krisenzeiten sind es diese Strukturen, die tragen müssen.
Daher habe ich wie folgt entschieden:
- Zur Beschreitung dieses demokratischen Prozesses benötigen wir drei Tage Zeit. Daher verlängere ich die Maskenpflicht im Unterricht um zwei Tage bis einschließlich Mittwoch (Hausrecht zur Nutzung von Entscheidungsprozessen).
- Am Montag werden alle Schüler*innen durch die Klassenlehrer*innen-/Beratungslehrer*innen über die aktuelle Lage informiert (Dies kann von KL an Fachlehrer delegiert werden.). Ziel soll es sein, ein Meinungsbild hinsichtlich einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Schüler*innen bezüglich des Tragens der Maske im Unterricht zu erstellen. Die Klassensprecher*innen führen eine Liste, in der sich jeder Mitschüler und jede Mitschülerin durch eine Unterschrift einer freiwilligen Selbstverpflichtung anschließen kann.
- Am Mittwoch tagt die Schülervertretung und wird die Ergebnisse zusammentragen.
- Parallel bitte ich alle Klassenpflegschaftsvorsitzende ein Meinungsbild in der Elternschaft zu erzeugen (für bzw. gegen das Tragen der Maske im Unterricht). Leiten Sie das Ergebnis bitte bis Mittwoch an mich weiter. Im 5. Jahrgang wird dieser Prozess von den Klassenlehrer*innen initiiert.
- Im Kollegium wird es über iServ zu einer Abstimmung kommen.
Auf der Grundlage dieser Ergebnisse und der dann sicher vorliegenden Verordnung werde ich am Mittwochabend eine Entscheidung bezüglich der weiteren Handhabung treffen.
Selbst wenn ich per Erlass die Maskenpflicht nicht verlängern kann, so kann die freiwillige Selbstverpflichtung nicht verhindert werden.
Wir haben uns an der Weierheide immer als Solidargemeinschaft begriffen. Die Lehrer*innen haben in den letzten Wochen im Unterricht ebenfalls eine Maske getragen, obwohl sie dazu nicht verpflichtet waren. Die Maske bietet sicher keinen 100%igen Schutz. Sie ist nicht mehr als ein Baustein, dessen Größe ich persönlich nicht einschätzen kann. Es ist nicht angenehm und sicher auch nicht gesundheitsförderlich eine Maske zu tragen. Aber eine Covid-19 Erkrankung ist es sicherlich auch nicht. Jeder der eine Maske trägt, gewährt der Gemeinschaft ein bisschen mehr Schutz. Dieser Gedanke sollte uns nicht zögern lassen. Wenn einzelne sich der Selbstverpflichtung aus ganz persönlichen Gründen nicht anschließen können, wird die Gemeinschaft das selbstverständlich mittragen.