Oberhausen-Tackenberg. Zwei Musikkurse der Gesamtschule Weierheide und des Sophie-Scholl-Gymnasiums veranstalteten ein musikalisches Begegnungsfest mit Flüchtlingen auf dem Schulhof der Tackenbergschule. Geboten wurden Kuchen, Workshops und ein Bühnenprogramm.
„Wir wollten einen Rahmen schaffen, in dem eine echte Begegnung zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft möglich ist,“ so Kathrin Schmitz, Musiklehrerin der Gesamtschule Weierheide. „Auch denen aus Deutschland.“ fügt sie lächelnd hinzu.
Frau Schmitz ist Initiatorin der Veranstaltung. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Jens Langenberg entwickelte sie die Idee eines Benefiz-Konzerts. Die Schüler reagierten hingegen zunächst skeptisch. „Wir wollten kein Benefiz-Konzert für Flüchtlinge, sondern vor allem eine gemeinsame Sache daraus machen“, erinnert sich Felix Lehmann, Schüler der Jahrgangsstufe 13.
So wurde ein Begegnungsfest mit einem Trommel-, einem Gesangs- und einem Instrumente-Bastel-Workshop sowie einige musikalische Beiträge für die Bühne geplant. Schnell konnte ein Projektchor aus Oberhausen als Sponsor für die Veranstaltung gewonnen werden.
Besonders unterstützt wurden die Schüler vom Verein Willkommen in Oberhausen (WIO).
„Die haben das richtig toll organisiert,“ lobt Klaus Roll, 1.Vorsitzender des frisch gegründeten Vereins, den Einsatz der Schülerinnen und Schüler. „Als hätten sie nie etwas Anderes gemacht!“
Das Fest startete am Samstag um 14 Uhr mit strahlendem Sonnenschein. Trotz Temperaturen um 2°C waren alle Beteiligten mit Leidenschaft und Engagement dabei. Beim gemeinsamen Musizieren, Basteln und Tanzen traten die kulturellen Unterschiede in den Hintergrund. „Ich war wirklich überrascht, wie sehr sich die Flüchtlinge gefreut haben und wie sie mit uns gelacht und getanzt haben. Fand ich super!“, so Michelle Mencke, Schülerin der Gesamtschule Weierheide.
Beim gemeinsamen Trommeln lernte man sich besser kennen und Berührungsängste wurden abgebaut. „Ich war fasziniert, wie Leute aus unterschiedlichsten Kulturkreisen sich – ohne ein Wort zu sagen – über das Trommeln miteinander verständigt haben“, fasst Jens Langenberg, Musiklehrer des Sophie-Scholl-Gymnasiums, zusammen. „Jeder hat eigene Rhythmen, eigene Lieder und eigene Tanzmusik eingebracht. Und alle haben mitgemacht.“
Auch die Schülerinnen und Schüler beider Musikkurse stellten ihre eigene Musik in Form eines Live-Konzerts vor. „Ich war erstaunt, wie die Leute alle auf Rockmusik abgegangen sind“, so GeWei-Schüler Hendrik Freier.
Auch vom plötzlich einsetzenden Nieselregen ließen sich die Feiernden nicht die Stimmung nehmen.
„Trotz der kulturellen Unterschiede und der sprachlichen Barrieren war das Fest ein voller Erfolg und eine ganz besondere Erfahrung“, meint Corinna Blässe. Sie hatte über Facebook von der Veranstaltung erfahren und spontan im Chor mitgesungen.
Die jungen Musikerinnen und Musiker ließen sich von der Begeisterung des Publikums mitreißen. „Das war wirklich sehr besonders. Wir als Band hatten selten ein so motiviertes Publikum“, begeistert sich Christina Borns, Gitarristin der Band „The Muted Fox“, die den Abschluss des Festes gestaltete.
„Ich liebe Deutschland!“ hörte man Rufe aus dem Publikum. Ein Wort werden die Bewohner der Tackenbergschule wohl so bald nicht wieder vergessen: „Zugabe!“
(Kathrin Schmitz)
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