Facharbeit nimmt den Islamischen Staat in den Blick
Welchen Einfluss hat der IS auf deutsche Jugendliche? Wie weit ist dieser Einfluss an unserer Schule beobachtbar? Die Schülerinnen Rabije und Cansen haben versucht, Antworten zu finden.
Warum ist das Thema wichtig in Deutschland und welches Ziel hat unsere Arbeit?
Das Thema IS ist sehr wichtig in Deutschland, da sich der Islamische Staat in den vergangen Jahren sehr schnell ausgebreitet hat. Mit Hilfe von den erschreckenden Videos und Fotos in den Medien hat die Terrorgruppe Menschen in Angst und Schrecken versetzt sowie Unsicherheit hinterlassen. Vor allem Deutschland ist betroffen, da zwischen 3,8 und 4,3 Millionen Muslime im Land leben – das stellte vor sechs Jahren das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2009 fest. Dies wären mehr oder weniger fünf Prozent der gesamten Bevölkerung. Das ist eine sehr hohe Quote. Den Bürgern stellt sich die Frage,
ob man trotz vieler Immigranten weiter leben kann, ohne sich mit dem Problem auseinanderzusetzen, denn für beide Seiten hat es enorme Auswirkungen.
Diese Arbeit hat das Ziel, zu zeigen inwiefern Deutschland wegen des IS gefährdet ist und vor allem wie viel die Jugendlichen eigentlich von dem Islamischen Staat wissen. Denn die jüngere Genration ist ein wichtiger Bestandteil unserer Zukunft. Die Jugendlichen sind in der Lage sich weiter zu entwickeln, aber sie können auch schneller beeinflusst werden. Durch die sozialen Plattformen haben sie einen Zugriff auf die Organisation der IS. Das weiß auch die Terror Gruppe und dadurch versucht sie mehr Anhänger auf ihre Seite zu ziehen. Zu beachten ist auch, dass manche Jugendliche gar nicht so wirklich wissen was für einen Hintergrund diese Videos haben. Man kann in den Videos sehen, wie Menschen gefoltert und ums Leben gebracht werden. Durch unsere Umfrage wollten wir einen Überblick verschaffen, mit welcher Haltung Jugendliche die Videos und Bilder des IS konsumieren.
Wer oder was ist IS?
Der IS ist eine der radikalsten islamistischen Gruppen im Nahen Osten. Das Ziel der Organisation ist, auf dem von ihnen besetzen Territorium ein Staatsgebilde – einen Gottesstaat – zu errichten. Umfassen soll dieses Kalifat den Irak, Syrien, Libanon, Israel und Jordanien, später auch darüber hinaus: Alle „modernen Grenzen“ zwischen den Nahost-Staaten – also jene, die nach dem Ersten Weltkrieg häufig willkürlich gezogen worden waren – sollen dafür aufgehoben werden. Davon betroffen wäre auch Israel.
Im Juni 2014 wurde Abu Bakr al-Baghdadi zum Kalifen des „Islamischen Staates“ ausgerufen und agiert seither als Befehlshaber der Muslime und oberster Führer des Staates. Gegründet wurde die Organisation 2003, anfangs unter dem Namen „Al-Kaida im Irak“ – damals bekannte sich die Miliz auch zu den Absichten der Al-Kaida und bekämpfte die Regierung unter Al-Maliki. Die Al-Kaida distanzierte sich Anfang des letztens Jahres vom IS – wegen dessen „Sturheit und Brutalität“. Schätzungen zufolge hat die Miliz bis zu 20.000 Kämpfer. Die Terrororganisation gilt als reichste Extremistengruppe der Welt – sie soll über 2 Milliarden Dollar Vermögen verfügen. Als Teil der Al-Kaida war sie in unzählige Entführungen verwickelt. Die zum Teil große Summen einbrachten; zudem erpresst der islamische Staat Schutzgeld von vielen Irakern. Die Dschihadisten verfügen zum einen über hochwertiges Waffenmaterial, welches sie erbeutet haben – viel davon stammt aus den USA. Zudem zielt die Bewegung speziell auf sunnitisch dominierte Gebiete ab, in denen sie bereits Rückhalt hat.
Seit Anfang 2014 hat der islamische Saat unter den syrischen Rebellen keine Verbündeten mehr. Im Irak hat die Organisation 2014 eine Blitzoffensive gestartet und binnen weniger Tage die Stadt Mossul und anschließend die mehrheitlich von Sunniten bewohnten Provinzen Ninive, Salahaddin und Anbar im Nordirak eingenommen.
Eine Karte für den Überblick
Quelle: http://bilder.bild.de/fotos/angriff-der-isis-01-36398658/Bild/3.bild.jpg
Einfluss auf Jugendliche in Deutschland
→ Vorstellung der Umfrage
Die Umfrage wurde mit Schülerinnen und Schülern aus der 11. und 12. Klasse durchgeführt. Sie ist so aufgebaut, dass die Schüler auf einige Fragen antworten sollten. Sie hatten teilweise auch die Möglichkeit Aussagen anzukreuzen. Die erste Frage war ob die Schüler die Terrororganisation kennen und wie sie darüber denken. Als nächstes wie man sehen kann, ist es wichtig, wie viele Schüler sich solche Videos angeschaut haben und welchen Eindruck sie hinterlassen haben. Eine interessante Frage war, ob die Schüler auch für 1 Million zum IS gehen würden. Die letzte Frage, was wäre wenn ein Familienmitglied bei dem islamistischen Staat mitmachen würde. Es kam zu einem sehr erstaunlichem Ergebnis.
In der Stufe 11 haben wir insgesamt 15 Mädchen und 16 Jungen befragt. Und in der Stufe 12 waren es 40 Mädchen und 39 Jungen.
Auswertung der Umfrage
Unsere erste Frage war ob die Schüler überhaupt wissen, was der islamistische Staat ist. An den Fragen, bei denen man keine Auswahl zum ankreuzen hatte, kann man erkennen, dass die Schülerinnen und Schüler Gemeinsamkeiten hatten, wie zum Beispiel bei der Frage, was man über der IS weiß. Die meisten Schüler haben gesagt, dass es ein Islamischer Staat ist und eine Terrororganisation ist, die Krieg wegen ihrer Religion führt. Allerdings wussten die Schülerinnen aus der Stufe 11 nicht so viel darüber, was sehr eigen ist, aber auch erschreckend. Man fragt sich, ob es vielleicht an dem Geschlecht liegt, dass dieses Thema nicht so viele weibliche Zuhörer hat. Man muss aber auch bedenken, die Organisation bevorzugt mehr männliche Mitglieder als weibliche. Als Frau hat man keine Rechte im islamischen Staat, also ist es wahrscheinlich, dass die Organisation gezielt versucht, ihre Meinung an den männlichen Personen auszurichten.
Im folgendem nächsten Punkt, sieht man auch diesen Fall. Wir haben die Frage gestellt, ob man schon Videos etc… gesehen hat und über die Hälfte hat mit ja geantwortet. Auch in den nächsten Fragen, sind Gemeinsamkeiten vorhanden, die Schüler waren sich alle sicher, dass sie nicht zu der IS gehen würden, auch wenn sie dafür Geld bekämen.
Und was wenn ein Familienmitglied dahin gehen würde? Fast alle sagten, dass sie sich von der Person entweder distanzieren würden oder versuchen zu helfen. Wie sie über den IS denken, ist wieder sehr gut daran zu sehen, dass die meisten Schüler die gleichen Aussagen angekreuzt haben.
Ein weiterer überraschender Punkt war, dass einige Schüler schon eine aggressive Haltung gegenüber der Terrororganisation haben, denn in manchen Umfragen, konnte man lesen, dass sie der IS den Tod wünschten. Alles in allem kann man sagen, dass es jetzt nicht so viele Unterschiede gab und die meisten Schüler wissen sehr viel vom IS, vor allem die männliche Gruppierung. Es hat uns überrascht welche Antworten manchmal zu sehen waren. Wir sind sehr nachdenkliche geworden.
Ausblick in die Zukunft
Aktuell werden Kinder als Soldaten von Deutschland nach Syrien rekrutiert. Die Motive der Jugendlichen sind verschieden, manche von ihnen sind zu jung und andere fühlen sich von ihrer Umgebung ausgegrenzt. Für die Rekrutierungsversuche radikal-islamistischer Salafisten sind Heranwachsende ein attraktives Ziel. Denn sie sind besonders empfänglich für deren Propaganda. Die vermeintlich einfachen Antworten ziehen sie nach Experten- Beobachtung ebenso an wie das Versprechen, zu einer auserwählten Gemeinschaft zu gehören. Die Zahl der Prediger nimmt in Deutschland seit einigen Jahren zu. Sie gehen immer geschickter vor und für die Heranwachsenden ist der Salafismus ein „ ein perfektes Protestinstrument “, also eine perfekte Provokation um von Eltern, Lehrern oder Mitschülern die volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Rekrutierten sind meistens zwischen 19 und 28 Jahre alt. Den Jugendlichen wird gesagt:„ Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“. Also was nicht von Allah kommt dürfe man hassen, auch Menschen. Laut dem Bericht von Claudia Dantschke vom Zentrum Demokratische Kultur Berlin. Um mehr Verbündete zu haben ist eine bekannte Strategie, dass Salafisten die Jugendlichen mit Flyern in die Schule oder auf den Straßen schicken um den deutschsprachigen Koran zu verteilen. Dabei wird den Jugendlichen gezeigt, dass sie auf der richtigen Seite stehen und sie die Starken sind. Jeder andere, der nicht ihre Meinung vertritt, wird wie schon in den Medien zu sehen ist, auf dramatische Art gefoltert.
IS – Terroristen geht es dabei nicht um die Religion sondern um das Ausüben von gewalt und um ihr Selbstwertgefühl. In Deutschland sind sie zu einem großen Sicherheitsproblem geworden. Denn die IS-Propaganda wird direkt aufs Handy übertragen. Dies zu verhindern, ist ziemlich schwer geworden. Wie schon gesagt, sie haben auf die Jugendlichen die größte Anziehungskraft. Sie bieten ihnen eine Identität, Selbstvertrauen und einen klaren Auftrag zum Handeln. Was sehr interessant bei unseren Recherchen war, dass es den meisten Jugendlichen gar nicht um die Religion geht sondern darum, sich bei der IS zum Topdog hoch zu kämpfen (um besseren Stand oder eine bessere Position zu haben). Wir finden es auf jeden Fall wichtig zu reagieren, man sollte ihre Machenschaften nicht ignorieren. Eltern, Lehrkräfte und vor allem Mitschüler sollten ihre volle Aufmerksamkeit schenken, wenn Jugendliche diese Terrororganisation gutheißen und deren Ziele verfolgen. Mitschüler sollten sich nicht gegenseitig ausgrenzen oder diskriminieren, was oft der Fall ist. Das will die IS erreichen, Ausgrenzungen zwischen Kulturen, besser gesagt Vernichtung anderer Kulturen und Religionen. Dies zu stoppen und zu verhindern, dass der IS die Aufmerksamkeit bekommt, ist schwer umzusetzen. Wir denken man sollte Jugendliche, die dem IS nahe stehen, natürlich nicht ignorieren aber auch nicht autoritär ablehnen oder bestrafen, sondern immer versuchen, ihnen zu helfen. Man sollte die Menschen aufklären, die nicht so viel von den Machenschaften des IS wissen, aber trotzdem so tun als ob. Gemeinsam könnten wir es schaffen, die Konflikte zwischen Religionen zu entschärfen und miteinander ohne Krieg zu leben.
Literaturverzeichnis:
http://kurier.at/politik/ausland/fragen-antworten-islamischer-staat-was-ist-das/79.917.991
http://suche.sueddeutsche.de/query/IS/nav/%C2%A7ressort%3A%5EPolitik%24/sort/-news/page/2
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/kampf-gegen-is-deutschland-schickt-mehr-soldaten-in-den-irak/10792648.html
http://www.tt.com/home/8968983-91/terroristen-werben-gezielt-jugendliche-an.csp
http://www.tagesschau.de/inland/interview-is-kaempfer-101.html
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-09/jugendliche-is-kaempfer-deutschland
Bilder: http://www.dw.de/image/0,,17866947_401,00.jpg
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