Abi-Streich an der Weierheide
Jahrelang sind sie drangsaliert worden, gepeinigt und gedemütigt. Das ging teilweise gar so weit, dass man von ihnen regelmäßiges Erscheinen forderte, die sporadische Erledigung von Hausaufgaben erpresste und sie mit perfiden Sanktionen bedrohte für den Fall, dass gleichzeitig mehr als fünf Mitschüler im Unterricht die verschiedenen Apps ihrer Mobiltelefone nutzten, nur um irgendwie unbeschadet die Pause zu erreichen.
Am letzten Schultag der 13er war das Fass dann endgültig übergelaufen: Die Abiturienten schlugen zurück! Und womit? – Mit Recht!
So viel pädagogisches Versagen und so wenig Fingerspitzengefühl seitens des Lehrkörpers musste einfach bestraft werden. Kollegen der Unter- und Mittelstufe wurden weitgehend verschont – die Zeit heilt alle Wunden. Die oberstufenaffine Pädagogenschar wurde jedoch mitleidslos auf die Büßerbank gezerrt und einem zehnteiligen Strafenkatalog unterworfen.
Angeführt von Schulleiter Dietsch, Abteilungsleiterin Rühl und den beiden Beratungslehrern Meermann und Trojahn schlitterte die Paukerstrafkolonne bei der Beantwortung von unbeantwortbaren Fragen von einem Dilemma in das nächste. Die Strafe folgte jeweils auf dem Fuße: Sahnetorte ins Gesicht (mit Nachdrehen!), ungewünschte Schoko-Masken, Beinahe-Erstickungstod durch
Tempoflipsverzehr, Waterboarding mit Orangensaft (im Kopfstand!) Blenden im Mehlgestöber, provozierte Bandscheibenvorfälle beim Dauer-Hula, u.v.m.
Nur mit viel Glück kamen die so übel Vorgeführten letztlich doch mit heiler Haut davon. Wenn sich diese finale Milde der Chaosbüttel nicht am Ende doch noch rächt:
Am Montag nach den Ferien werden beim Abitur wieder die Seiten getauscht!
(G. Raskop)
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